Geschäftsnummer: | 24.3899 |
Eingereicht von: | Stark Jakob |
Einreichungsdatum: | 18.09.2024 |
Stand der Beratung: | - |
Zuständigkeit: | - |
Schlagwörter: | Gewässer; Bundesrat; Insektizide; Hunde; Fipronil; Schweiz; Imidaclopramid; Mengen; Fisch; Zecken; Nahrung; ESCCAP; Untersuchungen; Gewässern; Gewässerorganismen; Situation; Insekten; Landwirtschaft; Heimtieren; Hunden; Produkte; Tierärzte; Gemäss; Englands; Rückstände; Tierarzneimitteln; Schadschwelle; ürfte |
Gemäss wissenschaftlicher Untersuchungen wurden in sehr vielen Gewässern Englands Rückstände von Tierarzneimitteln in Mengen gefunden, welche die Schadschwelle für Gewässerorganismen zum Teil massiv überschreiten.
Die Situation dürfte in der Schweiz nicht wesentlich anders aussehen und die gleichen Ursachen haben. Denn die Fisch- und Vogelbestände sind auch in der Schweiz stark rückläufig. Eine ganze Anzahl einheimischer Fischarten sowie diverse insektenfressende Vogelarten sind gefährdet oder bereits ausgestorben.
Gewässerorganismen, namentlich Insekten und deren Larven, bilden eine wesentliche Nahrungsgrundlage für diese Tiere. Ein relevanter Insektenrückgang wird auch bei uns seit Jahren beobachtet. Für alle Salmonidenarten sind sie die einzige Nahrungsquelle.
Für die Landwirtschaft wurde der Einsatz einiger stark umweltgefährdender Insektizide bereits vor etlichen Jahren verboten. Für die Prophylaxe gegen Zecken und Flöhe bei Heimtieren (Hunde und Katze) werden jedoch immer noch hochtoxische Insektizide wie zum Beispiel Fipronil oder Imidaclopramid eingesetzt, die in der Landwirtschaft verboten sind bzw. gar nie zugelassen worden sind (1 Tropfen Fipronil kann bis zu 30'000 Bienen töten und weitere Tausende neurologisch schädigen). Diese Insektizide gelangen direkt beim Baden und Spielen von Hunden in Gewässern oder indirekt ( Hundesalons, Waschen von Hunden, deren Utensilien und von Händen nach Berührung ) in hohen Mengen in die Gewässer und gefährden dort die aquatische Fauna, die lebenswichtige Nahrung für viele Fische und Vögel ist.
Diese Mittel werden mit teilweise falschen Heilsversprechungen laufend intensiver beworben und in grossen Mengen von Tierärzten, aber auch in Apotheken, Drogerien, Zoohandlungen und via Internet verkauft. Notwendige Warnhinweise in den Beipackzetteln sind sehr oft ungenügend, in Kleindruck auf der hinteren Seiten, teilweise sind sie falsch oder fehlen ganz.
Dabei gibt es bewährte, ungiftige Alternativen zur Zeckenprophylaxe (Repellentien wie z.B. etwa Kokos- oder Citronella Oel etc.).
In Anbetracht dieser kritischen Situation stelle ich dem Bundesrat folgende Fragen: